Württembergischer Kurzhaarklub e.V.
Jagdgebrauchshundverein und Zuchtklub Deutsch-Kurzhaar in Baden-Württemberg

Prüfungsbericht aus Sicht eines Prüflings - 
AYK vom Herzogstift

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll! Ich bin so stolz, dass ich die VGP bestanden habe und das noch als Suchensieger im 1. Preis – wer hätte das letztes Jahr gedacht!

Also, am Freitag, 28. September 2018, hatte Frauchen das Auto gepackt – aber nicht so, wie wenn wir in Urlaub fahren – irgendetwas war anders. Ich merkte auch, dass Frauchen nervös war, obwohl sie mir immer wieder sagte, dass wir nur in die Hundeübung gehen – geglaubt habe ich es nicht, sie ja auch nicht!! Nach drei Jahren zusammenleben kenne ich Frau-chen!! Wir fuhren erst gegen Mittag los – kehrten zweimal um, weil Frauchen etwas vergessen hatte (so viel zum nervös sein) und waren dann 6 Stunden im Stau von Freiburg i. Br. bis Forchtenberg: stop and go! Nicht mal ein «Brünneli-Halt» gab es! In Forchtenberg angekommen, gingen wir spazieren, nachdem Frauchen das Zimmer bezogen und eingerichtet hatte – schließlich nahm sie ein Hundebettli und sonstige Hundesachen mit, damit ich nichts merken sollte – paahhh – hättest mal ihre Ausdünstung riechen sollen!! Anschließend durfte ich mit zum Abendessen – da waren dann auch die anderen Hunde von den Übungen dabei, aber nicht alle – das machte mich ein wenig stutzig. Während des Abendessens nahm ich auch diverse Wortfetzen auf und da wusste ich: Prüfung war angesagt! Letztes Jahr sind wir ja nach einer Stunde wieder nach Hause gefahren, weil ich krank war, darum war Frauchen auch super nervös, da wir zur VGP nur zweimal antreten konnten.

Die Nacht war dann auch geprägt von «sich hin und her wälzen» und wir gingen schon um 5.30 Uhr spazieren – mit Stirnlampe und Leuchthalsband. Ich durfte beim Frühstück bei Frauchen sein – das machen wir ja im Urlaub auch, aber ich bekam leider nichts vom Buffet – musste es mir zuerst mit Arbeit verdienen.

Dann Aufbruch zum Suchenlokal. Ich musste lange im Auto warten – die hatten wahrscheinlich Instruktionen, was sie mit uns Hunden alles machen werden. Tja, halb so schlimm – ich weiß ja worum es geht! Tipp für Frauchen: «lass’ mich – ich richte es schon»! Da ich voller Tatendrang war, zog ich an der Leine wie ein Stier und ließ Frauchen links liegen – hörte nicht, was sie sagte – ich kenne ja alles und vor allem war mir langweilig – ich wollte endlich was erleben! Geduld ist nicht meine Stärke (wie heißt es so schön? Wie der Meister so der Hund!)
Die erste Disziplin war Standtreiben: unecht, aber ein-drücklich, da nur ein Treiber durch den Trieb ging – war fast etwas langweilig. Das Fuchsgatter war eine Heraus-forderung, da wir in den Übungen immer mit Gatter apportiert hatten und hier hatte es ein Brett, d.h. ich konnte den Fuchs nicht sehen, aber dem Frauchen zuliebe, holte ich ihn. Leider schied schon mein erster Kamerad beim Standtreiben aus – ich konnte ihm gut nachfühlen. 

Wir dislozierten für die weiteren Übungen: Feldsuche. Endlich konnte ich mich austoben. Leider war nichts drin, der Hase hat sich vorher schon verabschiedet. Hätte gerne gezeigt, dass ich den Gehorsam auf Haarwild auch habe (haben ja genug In Österreich geübt). Anschließend kam das Vorstehen – das war die größte Herausforderung, da wir zuhause mit den eigenen Wachteln übten und die liebe ich ja und stehe sie nicht so richtig vor. Der Fasan hatte sich verdrückt, aber ich roch ihn und stand vor. Dann musste ich weiter-suchen und aus lauter «lass mich auch mal» überrannte ich ihn, er flog auf und ganz ehrlich: ich war erschrocken – aber niemandem weitersagen! Das gab dann halt nur ein «genügend», aber besser als durch-gefallen. Die Schleppen waren super – da konnte ich mich wieder bewegen und vor allem zeigen, was ich kann. Zwar hatte ich bei der Fuchsschleppe Mühe, mein Frauchen wieder zu finden, aber auf der Straße roch ich ihr Auto und konnte den Fuchs fach-gerecht apportiert übergeben.

Von den Temperaturen her war es warm, aber angenehm. Ich hatte aber nichts dagegen, dass wir noch ans Wasser gingen. Frauchen war da etwas nervös, da ich die Tendenz habe, zuerst das Ufer abzusuchen und erst, wenn es dann unbedingt sein muss, HINÜBER schwimme.
Prüfungskollege: Enzo vom Rothsee 
Da ich endlich Feierabend wollte, machte ich es auf Anhieb richtig. Aber weit gefehlt. Wir fuhren nochmals ins Revier, weil die an-deren zwei Hunde in meiner Gruppe, nicht zum Vorstehen kamen und sie nochmals eine Gelegenheit bekamen. Und es klappte und wir konnten endlich zurück in den Gasthof, fressen und am Kocher rumtoben – hatte nämlich am Freitagabend schon mit einigen Forchtenberger Hunden Freundschaft geschlossen!!
Ayk vom Herzogstift
Richter Gruppe 1 von links nach rechts: Michael Seifert, Annette Miller, Christian Reents, RA André Schmid
Frauchen war sehr müde und wir gingen früh schlafen. Ich merkte schon, dass es noch nicht vorbei war. Doch die zweite Nacht schliefen wir beide besser und am Sonntag Morgen gingen wir erst um 7h spazieren und anschließend frühstücken. Frauchen packte alle Sachen wieder ins Auto – das hat mir sehr gut gefallen, denn d.h. wir fahren heute nach Hause und dort warten alle meine Freunde und meine Aufgaben im Revier!!! Doch zuerst musste oder besser gesagt durfte ich, noch arbeiten. Leider waren wir nur noch zu dritt – meine Kollegen und Kolleginnen sind leider rausgefallen, aber ich kann denen gut zu sprechen: das zweite Mal geht es besser – sind dann auch etwas älter und weiser - so wie ich.

Zuerst durfte ich eine Nachsuche machen – das liebe ich – ist ja zuhause in der Schweiz auch meine Hauptaufgabe. Leider waren wir nach dieser Disziplin nur noch zu zweit – der andere Weimaraner hatte Hunger – hat wahrscheinlich nichts zum Frühstück bekommen!! Wir dislozierten dann wieder ins Revier auf die Felder und Federwildschleppen waren angesagt. Von Disziplin zu Disziplin wurde Frauchen nervöser – konnte das gar nicht verstehen, denn die kriti-schen Aufgaben hatte ich ja bestanden!! Am Schluss war noch Stöbern angesagt. Nachdem ich den ganzen Teil zweimal durchgestöbert und nichts gefunden hatte, blieb ich in der Nähe von Frauchen – nicht, dass sie noch allein nach Hause fährt und ich bin ja ein schlaues Kerlchen – muss meine Energie einteilen seit der Vergiftung von letztem Jahr!!
Ja, und dann warteten wir auf die Richter! Ich hatte bestanden!!!!! und Frauchen hatte sogar Tränchen in den Augen!! Und im Suchenlokal bekamen wir dann noch das Resultat und Frauchen hatte mich fast erdrückt vor Freude.
Ein langer Weg, viele Stunden, viel Freude, viel Kummer, aber tolle Kameraden in den Hundeübungen und vor allem einen super Ausbilder: Ernst Kunz unterstützt von Barbara Hulsberger: Ein riesengroßes Dankeschön an beide, vor allem, dass sie mich letztes Jahr nicht aufgegeben haben!

Doris Dünnenberger 
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